Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich nach unserem ersten Weihnachtsfest als Familie mit Kleinkind und Großelternbesuch völlig erschöpft im Bett lag und überlegte, warum das Feiern nun so anders war als in meiner Kinder-und Jugendzeit. Da dämmerte mir die Erkenntnis, dass meine liebe Mama für uns immer Weihnachten „organisiert“ hatte: Da gab es einen Adventkranz und einen Adventkalender. Da wurde Weihnachtsmusik gespielt und gesungen, es wurden Geschichten vorgelesen, die Zimmer am Weihnachtstag geschmückt und natürlich Gäste eingeladen, gekocht und Päckchen verpackt. Mein Bruder und ich übernahmen schon kleine Hilfsarbeiten, natürlich, aber im Großen und Ganzen ließen wir uns fallen in eine wohlige Weihnachtsstimmung und Gemütlichkeit – danke, Mama!
Und nun war ich plötzlich selbst in dieser Mama-Rolle! Und bin es seither. Das ist mit viel Freude verbunden, aber auch mit Anstrengung und Arbeit. Geht es manchen von euch genauso? Dazu kommt noch der Wunsch: Ich möchte meinen Kindern die Tiefe der Liebe Gottes, die in der Menschwerdung Jesu zum Ausdruck kommt, irgendwie nahebringen. Möchte die Zeit auch für Gebet, für Andachten, für „Highlights“ im Glaubensleben nutzen. Außerdem ein schön geschmücktes Zuhause haben, leckere selbstgemachte Kekse, Geschenke, die wirklich Freude machen, möchte basteln und singen und … Mir kommt vor, manchmal ist der Anspruch sehr hoch. Aber …
Ja, wirklich. Wenig mit viel Liebe gemacht ist viel. Sie ist eine gesegnete Zeit, diese Adventszeit. Kinder lieben sie. Ich bin für kleine „Besonderheiten“, die wir einbauen dürfen und dabei selbst beschenkt werden. Nichts muss perfekt sein. Jede kleine „Besonderheit“ ist eine Perle und zuammen mit den anderen wird sie aufgefädelt zu einer Kette der Liebe und Geborgenheit. Und wer braucht schone eine fünfreihige Perlenkette? 🙂
Wir haben fast jedes Jahr ein schönes Weihnachtsgeschichtenbuch für Kinder gekauft. Und uns zusätzlich noch einige aus der Bücherei geholt. Die kamen dann in einen schönen Korb, wir haben sie beim kuscheligen Sofa aufgestellt und vielleicht noch eine flauschige Decke dazugelegt: Schon lädt die Weihnachtsgeschichten-Ecke dazu ein, sich dort zwischendurch mit einem Kind niederzulassen und eine Geschichte vorzulesen. (Das kann ich mir übrigens im Kindergarten auch gut vorstellen!)
Die leere Krippe aufstellen, vielleicht mit Moos oder einer schönen Tischdecke schmücken, eine Kerze daneben macht sich auch gut. Nun kannst du mit 25 Kartonkreisen einen Weg zur Krippe legen. Durch ein Zimmer oder auch durch mehrere. Es mag sinnvoll sein, sie mit Klebeband am Boden zu befestigen. Am 1. Advent stellt ihr nun Maria, Josef und eventuell den Esel in den am weitesten entfernten Kreis. Das könnt ihr einfach so machen, oder dazu gemeinsam beten und ein Adventlied singen. So z.B.:
Gebet: „Himmlischer Vater, wir danken dir für Maria und Josef. Du hast Maria auserwählt, Jesus in unsere Welt zu bringen, Jesus, unseren Heiland.“
Gebet: Gegrüßet seist du, Maria
Lied: „Wunderbare Zeit“ (aus dem KISI-Musical „Sternstunde in Betlehem“)
Jeden Tag gehen nun Maria und Josef um einen Kreis weiter, bis sie zu Weihnachten bei der Krippe angelangt sind.
Hab ich nun schon öfter gehört, dass Folgendes gemacht wurde: Die Kinder laden Freunde ein und gemeinsam schauen sie die DVD „Sternstunde in Betlehem“. Dazu gibt es die ersten Weihnachtskekse und Kakao. Es geht natürlich auch Popcorn. 🙂
An einem der Adventsonntage könntet ihr auch bewusst über die Wiederkunft Jesu reden. Das ist ein Thema, das oft ein bisschen vernachlässigt wird. Aber eigentlich ist es das Adventsthema. Advent bedeutet ja „Ankunft“. Warum nicht rund um den Adventkranz sitzen und den Gospelsong singen: „Ja, wenn der Herr einst wiederkommt, ja, wenn der Herr einst wiederkommt, ja, dann will ich auch dabei sein – wenn der Herr einst wiederkommt!“
(Passende Bibelstellen: Lk 21, 25-36; Offb 22, 12-17)
Als unsere Kinder noch im Pensionat der Kreuzschwestern in der Volksschule waren, gab es dort einmal im Advent eine gemeinsame Rorate-Messe um 6 Uhr morgens. Es war aufregend und schön, noch im Dunkeln loszufahren und dann in der von Kerzen beleuchteten Kirche zu feiern. Im Anschluss erfreute uns alle ein leckeres Frühstück. Vielleicht gibt es ja auch in deiner Pfarre das Angebot einer Rorate-Messe. Es lohnt sich, so bald aufzustehen, die Kinder mitzunehmen und Messe zu feiern. Und dann im Anschluss vielleicht zu einem Bäcker zum Frühstück – alles noch vor der Schule (oder dem Kindergarten).
Das ist ein sehr origineller Adventskalender. Er besteht aus einer Folie im Format DIN A2. Man klebt ihn an ein Fenster und jeden Tag darf ein Kind ein Stück Folie abziehen. Dahinter verbirgt sich ein schönes Bild. Dazu gibt es ein Begleitbuch mit einer zusammenhängenden Geschichte. Ich habe diese Kalender bei der EZS in Salzburg bestellt:
Web: www.ezs.cc
Tel.: 0043/662/842951
Mail: Buchhandlung@ezs.cc
Dort gibt es echt viele verschiedene, super und mit Tiefgang. Hier eine Übersicht der Folien-Adventkalender.
Seit ein paar Jahren treffe ich mich an einem Abend im Dezember mit einer Freundin zum Vanillekipferl-Machen. Es ist so viel lustiger, zu zweit zu backen. Wir hören Weihnachtsmusik, trinken Tee und plaudern über dies und das. Dabei entstehen die Kipferl fast von selbst. Ich freue mich jedes Jahr darauf (und meine Familie sich auch, zwecks des Ergebnisses :)).
Ich wünsche euch allen eine gesegnete Adventszeit! Mehr „Perlen“-Ideen aus eurem Erfahrungsschatz sind jederzeit willkommen! 🙂
kurz, einfach, genial
Danke Birgit!
wer will schon eine 5 reihige perlenkette…. dieser satz nimmt ganz viel last und schenkt so viel freude…
danke!
yasemin
Unser adventkalender zuhause besteht hauptsächlich aus filz und Klettverschluss und stellt eine krippenszene dar. Jeden Tag erscheint auf dem Regal eine Figur, die an dem Hintergrund befestigt wird. Früher waren mein Bruder und ich abwechselnd dran den adventkalender zu erweitern, jetzt liegt diese Aufgabe bei meiner Schwester.
Früher haben wir mit den Figuren auf dem Kalender gespielt, und zu Weihnachten wird damit immer noch die Weihnachtsgeschichte nachgespielt.
Danke, Erika.