Wie alles begann… Teil 1

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Oft fragen mich Leute: „Birgit, wir machst du das mit dem „Musical–schreiben“? Ich will euch hier an einigen Schritten auf dem Weg zum Musical „BETLEHEM“ teilhaben lassen.

Begonnen habe ich nicht mit Tönen, auch nicht mit Schreiben, sondern mit Lesen. Ganz simpel mit einer Recherche. Mit dem Sammeln von Hintergrundinformationen über diese Zeit rund um das allererste Weihnachten.

Die Römer hatten ein gewaltiges Reich erobert. Der gesamte Mittelmeerraum stand in ihrem Machtbereich. Ein riesiges Heer mit ausgebildeten Soldaten kämpfte und siegte. Alle eroberten Länder wurden von Römern verwaltet und leider oft auch ausgebeutet. Auch das Heilige Land stand unter dem Schwert Roms.

Da wurde der Neffe von Julius Cäsar Kaiser. Und er erhielt den Beinamen: Imperator Caesar Divi Filius Augustus. Auf Deutsch: Kaiser Cäsar, Sohn des Vergöttlichten, der Erhabene.

Es begann ein Kaiserkult, der wie eine Religion war – der oberste Gott eben der Kaiser.

Dieser Kaisertitel ist bei mir hängen geblieben. Der drückt einiges aus von dem, was in dieser Zeit gelebt wurde. Mir wurde so ganz stark bewusst, war für ein Kontrast das ist: auf der einen Seite der Kaiser, der sich als Gott verehren ließ mit Prunk und in Palästen.

Auf der anderen Seite der wahre Gott, der Mensch wurde in einem Stall und der sich in eine Futterkrippe legen ließ.

Das hat mich staunend gemacht. Solche Liebe … und Demut.

Deshalb habe ich mit diesen fünf lateinischen Worten (siehe oben) einfach mal begonnen.

Dann war da wieder Lukas 2. Das Weihnachtsevangelium. In vielen Theaterstücken, Musicals, Gedichten und Geschichten beleuchtet von allen Seiten. Und nun sollte ich mir wieder etwas Neues ausdenken. Leichte Panik machte sich in mir breit. Diese erste Phase des Schreibens war nicht leicht, sogar mit Tränen verbunden. Die Aufgabe kam mir einfach zu schwierig und zu groß vor.

Gerade in dieser Zeit bekam ich tatkräftige Unterstützung: die KISIs beteten. Für das Musical. Abwechselnd 24 Stunden am Tag. Aber nicht nur für mich, auch schon für die Regie, die Bühne, die Technik, die Kostüme, die Choreografie … Musical ist „Teamwork“. Dieses Gebet war sehr entscheidend.

Ich bekam diese neuen Ideen. Ganz nahe am Evangelium und trotzdem noch nie so gesehen und gehört. Über den Kaiser Augustus hatte ich ja gelesen und dann berichtet Lukas im ersten Vers von Kapitel 2 von den Listen und er Volkszählung. Alle mussten dahin. Aber wer waren diese „alle“. Das „Volk“ wurde in meinen Gedanken plötzlich zu originellen einzelnen Menschen, zu Familien, „alten“ Freundinnen, schwierigen Kindern, verwöhnten Gören, weisen Alten. Raus aus der Anonymität des „Volkes“, Persönlichkeiten eben.

Und dann – in dieser Reihe der Menschen: Maria und Josef. Und Jesus.

Zugleich war da die zweite Grundidee: 15 Stunden. Das sollte die Zeitspanne sein, in der sich das ganze Musical bewegt, vom Abend des einen Tages bis zum geheimnisvoll leuchtenden Weihnachstmorgen. Komprimiert auf 2 Stunden Spielzeit.

Ich begann, mir die Geschichten der „Persönlichkeiten“ auszudenken. Um nicht durcheinander zu kommen und auch mehr Übersicht zu bekommen, wer wann wo steht, überholt, spricht, streitet oder weitergeht, habe ich unsere Playmobilfiguren zu Hilfe genommen. Ich habe euch die Fotos von damals herausgesucht. Hier sind sie:

Ich hatte in meiner Planung also die Volkszählung mit Jesus, demütig und unerkannt ganz hinten in der Reihe.

Ich hatte die 15 Stunden.

Die dritte Grundidee im Bunde war dann ein Thema aus dem Johannesprolog:
Jesus als das Licht der Welt.

Jedes Jahr feiern wir Weihnachten in der dunkelsten Zeit des Jahres. Zahlreiche Lichterketten, Weihnachtsbeleuchtungen und Kerzen erinnern uns hierin an das wahre „Weihnachtslicht“ – an das Baby in der Krippe. Daran, dass Gott Licht ist. Keine Finsternis ist in IHM.

Das ist ein so starkes Bild. Ich habe versucht, es im Musical sichtbar und hörbar zu machen: BETLEHEM startet am Abend, mit den Soldaten, mit dem ausgebeuteten und unterdrückten Volk… „gefährliche Zeiten, dunkle Straßen“… Unerkannt ist Jesus mitten unter ihnen, noch verborgen im Schoß seiner Mutter Maria. Und doch gibt es da einen, der es spürt: Der alte leidgeprüfte Zadok erinnert sich an eine Verheißung Gottes: „…der Herr hat mich gesandt, um den Armen eine frohe Botschaft zu bringen und die zu heilen, die gebrochenen Herzens sind …“ Es gibt da eine Ahnung, eine Hoffnung.

Doch dann – in der Mitte der Nacht, dort wo die Dunkelheit am schwersten auf der verzweifelten Adina (einer der Hauptrollen) lastet, bricht Gottes Licht in einer unvorstellbaren Wärme und Fülle in die Welt: Als Jesus geboren wird, ist der Himmel erleuchtet von einem jubilierendem Engelschor. Die Berührung von Himmel und Erde.

Zur Umsetzung dieses Weges von der Dunkelheit ins Licht kam das ganze Team zum Einsatz: Unsere Kostümbildnerin Eva Butzkies entwarf Kostüme, die zuerst in dunklen Tönen gehalten sind, dann immer heller werden. Die Lichtdesigner tauchen die Bühne zu Beginn in gedämpftes Licht, lassen eine wahre „Lichtflut“ überströmen für den Auftritt der Engel und dann in freudigem Glanz den Weihnachtsmorgen erstrahlen.

Zu Weihnachten ist alles so verheißungsvoll und neu. Denn nie wieder wird die Erde ohne das Licht Jesu sein: „He ist he light“.

Alle der Termine der 2. Spiel-Saison:

1.-2.11.2022 Gmunden 
19.11.2022 Salzburg
3.12.2022 Steyr
8.12.2022 Innsbruck
9.12.2022 Graz 
10.12.2022 Wiener Neustadt
6.1.2023 Wels  
14.1.2023 Klagenfurt

mehr Infos unter: www.betlehem-musical.org

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Birgit Minichmayr

Ich bin Birgit, glückliche Ehefrau und Mutter von drei ganz verschiedenen, wunderbar-einzigartigen Kindern. Ich liebe es Teil der KISI-Family zu sein, auf Tour mit "Ruth" zu gehen und die Schöpfung Gottes in ihren liebevollen Details zu bestaunen.