Königskinder – Kinder sind kostbar

7. Dezember 2018 , In: Familie, Feste und Rituale, Leben, Pädagogik , With: 3 Comments
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Stimmt ihr mir zu, dass es absolut sinnvoll ist, die Identität und Würde eines Kindes zu stärken? Wenn ja, dann ist dieser Artikel für euch gedacht. Denn dieses Ja muss ja irgendwie konkret und aktiv werden. Wie geht denn das? Gibt es dazu eine Anleitung? Oder zumindest ein paar Ideen?

Nun, Ideen schon. Die teile ich gerne mit euch:

Kinder lernen am Vorbild

Kinder lernen am Vorbild. Immer und ständig. Und dieses Vorbild sind zuallererst wir Eltern. Das heißt, wie ich mit mir selbst umgehe, hat Einfluss darauf, wie mein Kind sich selbst und seine Mitmenschen wahrnimmt.

Drei Vorsätze dazu:

  • Ich erachte meinen Körper als wertvoll, ich pflege und ernähre ihn gut und gönne ihm die nötige Ruhe. Ich umarme mich täglich selbst und finde meinen Körper gut, so wie Gott ihn geschaffen hat.
  • Ich achte auf meine gefühlsmäßigen Bedürfnisse: Ich suche Gemeinschaft oder Einsamkeit, ich drücke Ärger angemessen aus, ich gebe und empfange Liebe, … Ich nehme prinzipiell meine Gefühle mal an und interessiere mich für ihre Botschaft.
  • Ich „führe“ meine Seele: Durch Gebet, Bibellesen, Heilige Messe, Stille, gute Lektüre und das Staunen über Gottes Schöpfung gebe ich meiner Seele gute Nahrung. Ich gehorche den Geboten Gottes und vermeide, was meiner Seele Schaden zufügt.

Das Kind wird dich und mich beobachten und erstmal genau das ausprobieren und nachahmen, was es bei uns wahrnimmt.

Worte sind entscheidend wichtig

Worte sind entscheidend wichtig. Spüre einmal dem Gedanken nach, dass du ein ausgesprochenes Wort nie wieder zurückholen kannst …

Das ist schon schwerwiegend und treibt mich dazu – im Namen so vieler Kinder, die mir schreckliche Dinge erzählt haben, die zu ihnen gesagt wurden – euch, liebe Leserinnen und Leser von ganzem Herzen zu bitten, eure Worte zu überdenken und achtsam damit umzugehen. „Mit deinen Worten verletzt du andere wie mit einem scharfen Messer.“ (Ps 52,4) Ein Messerschnitt hinterlässt eine Narbe, eine Erinnerung. Und so eine Narbe tragen unsere geliebten Kinder, wenn wir unbedacht Dinge sagen, die ihre Würde verletzen. Positiv gesprochen: „Redet mit jedem Menschen freundlich; alles, was ihr sagt, soll gut und hilfreich sein. Bemüht euch darum, für jeden die richtigen Worte zu finden.“ (Kol 4,6) Vielleicht sollten wir uns diesen Bibelvers irgendwo aufhängen, ihn auswendig lernen und vor allem anwenden. 🙂

Wertschätzung konkret sichtbar machen

Handlungen und Körpersprache drücken aus, was in meinem Inneren ist. Wir haben zum Beispiel jeden Tag die Möglichkeit, uns in unserer Familie gegenseitig zu dienen: Wir können jemandem Kaffee oder Tee bringen, etwas tragen helfen, einen Einkauf übernehmen, … wir können uns auch gegenseitig ermutigend auf die Schulter klopfen, uns umarmen, uns gegenseitig aufmerksam anschauen, wenn wir miteinander reden – es soll sogar Menschen geben, die bei Gesprächen das Handy auf Flugmodus schalten. 🙂

Wie das konkret bei deinen Kindern aussehen kann, dazu habe ich ein paar praktische kunterbunte Ideen aufgeschrieben:

  • Innerlich manchmal eine Verbeugung machen vor dem Kind und damit auszudrücken: Du bist kostbar und angenommen von Gott, deinem Vater.
  • Gemeinsam in der Bibel lesen und entdecken, wie sehr wir geliebt und gewollt sind.
  • Ein Türschild basteln: „Hier wohnt die geliebte Tochter / der geliebte Sohn des Vaters im Himmel.“
  • Eine Krone aus Karton basteln und auf den oberen Teil des Spiegels kleben (oder, wenn ihr nicht so gerne bastelt: ihr druckt diese hübsche Krone aus, die zu meinem Buch „Die unsichtbare Krone“ passt und benutzt sie dafür).
  • Einen Spaziergang machen und dabei über die Schönheit der Schöpfung staunen, über die Größe des Schöpfers und darüber, dass er sich aus Liebe zu uns so klein gemacht hat.
  • Jeden Abend ein kleines Segensritual durchführen, zum Beispiel: Dem Kind ein Kreuz auf die Stirn zeichnen und beten: „Der Herr Jesus Christus segne und beschütze dich“ oder „Gott, dein Vater, fülle dich mit Licht und Freude“. Oder dem Kind ein Küsschen geben. Oder ihm sagen: „Ich hab dich lieb und ich bin so froh, dass du meine Tochter / mein Sohn bist.“
  • Manchmal ein kleines wertschätzendes Brieflein schreiben und auf den Schreibtisch legen.
  • Am Morgen den Tag mit einem fröhlichen Lied mit guter Botschaft beginnen.
  • Gerade bei mehreren Geschwistern: VIP-Zeiten mit den einzelnen Kindern einplanen. Am besten in den Kalender einschreiben – das kann ein Nachmittag zu zweit am Spielplatz sein, ein Kaffeehausbesuch, ein paar Stunden Schwimmbad, ein Spaziergang, eine Fahrt mit dem Fahrrad, ein Kinobesuch, …

Ich bin mir sicher, ihr habt ganz viele super Gedanken, Gesprächsimpulse und Ideen zu diesem Thema. Ich freue mich, wenn ihr eure persönlichen Erfahrungen und Ideen in den Kommentaren mit mir und den Leserinnen und Lesern teilt.

    • Eva Schwaiger
    • 15. Dezember 2018
    Antworten

    Es tut mir so gut all die kleinen ermutigenden Impulse zu lesen, von denen du liebe Birgit schreibst. Oft gelingt es uns ja eh mit der Hilfe unseres liebenden Papas im Himmel uns himmlisch zu fühlen. Ich finde es aber dennoch wichtig, dass wir immer wieder angeregt werden, diese „GUTIGKEITEN“ weiterzugeben, selst wenn wir auf Ablehnung und Unverständnis stoßen.
    Tröstend für jede Zurückweisung schenkt das Gebet, der Psalm 23 und das Jesus-an den Papagebet im Besonderen. Das ist mir dazu eingefallen. Be blessed,

    • Eva Schwaiger
    • 15. Dezember 2018
    Antworten

    Es tut mir so gut all die kleinen ermutigenden Impulse zu lesen, von denen du liebe Birgit schreibst. Oft gelingt es ja eh mit der Hilfe unseres liebenden Papas im Himmel uns himmlisch zu fühlen. Ich finde es aber dennoch wichtig, dass wir immer wieder angeregt werden, diese „GUTIGKEITEN“ weiterzugeben, selbst wenn wir auf Ablehnung und Unverständnis stoßen.
    Trost für jede Zurückweisung schenkt das Gebet, Psalm 23 und das Jesus-an den Papagebet im Besonderen. Das ist mir dazu eingefallen. Be blessed!

    • Sarah Weiguny
    • 23. Mai 2021
    Antworten

    Liebe Birgit Danke dass Du heute so herzig zu meiner Tochter warst! Dabei blieb die Zeit stehen! Stimmt bei Gott hat es keine Eile! Sie hat immer wieder nach dem Hund gefragt! Liebe Grüße

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Birgit Minichmayr

Ich bin Birgit, glückliche Ehefrau und Mutter von drei ganz verschiedenen, wunderbar-einzigartigen Kindern. Ich liebe es Teil der KISI-Family zu sein, auf Tour mit "Ruth" zu gehen und die Schöpfung Gottes in ihren liebevollen Details zu bestaunen.